Erste Anzeichen HD beim Hund erkennen – Wichtiges & Tipps

Als Hundebesitzer kennen Sie Ihren Vierbeiner in- und auswendig. Doch gerade die ersten Anzeichen einer Hüftdysplasie (HD) schleichen sich oft leise und unbemerkt in den Alltag. Es sind selten dramatische Schmerzäußerungen, sondern eher feine Veränderungen im Verhalten und in den Bewegungen.

Stellen Sie sich das Hüftgelenk Ihres Hundes wie ein Kugelgelenk vor: Der Oberschenkelkopf (die Kugel) sollte perfekt in die Hüftpfanne passen. Bei einer HD sitzt diese Kugel locker. Jede Bewegung führt zu Instabilität und Reibung – und das tut weh. Ihr Hund versucht instinktiv, diesen Schmerz zu vermeiden, indem er seine Bewegungen anpasst. Genau diese Anpassungen sind die ersten Warnsignale.

Verhaltensänderungen als frühe Indikatoren

Einer der häufigsten Fehler? Eine beginnende Bewegungsunlust einfach als Alterserscheinung oder pure Faulheit abzutun. Besonders bei jungen Hunden ist das ein Trugschluss. Wenn ein junger Hund plötzlich nicht mehr so ausgelassen toben möchte wie seine Artgenossen, sendet er möglicherweise ein wichtiges Signal.

Die ersten Anzeichen zeigen sich oft schon im Welpenalter, meist zwischen dem 3. und 8. Lebensmonat. Typische frühe Symptome sind dann Bewegungsunlust, Lahmheit und Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinlegen. Welpen mit HD spielen oft weniger als ihre Wurfgeschwister und zeigen eine auffällig reduzierte Aktivität. Mehr Details dazu finden Sie auch in unserem Artikel über die Symptome der Hüftdysplasie beim Hund.

Achten Sie im Alltag gezielt auf diese Verhaltensweisen:

  • Zögern bei Routinen: Weigert sich Ihr Hund plötzlich, ins Auto zu springen, aufs Sofa zu klettern oder Treppen zu steigen?
  • Veränderte Spielgewohnheiten: Bricht er das Spiel mit anderen Hunden früher ab? Bevorzugt er plötzlich ruhigere Aktivitäten?
  • Weniger Ausdauer: Wird er auf Spaziergängen schneller müde und bleibt öfter zurück?

Solche Anzeichen sind oft die erste sichtbare Konsequenz der Gelenkprobleme.

Auffälligkeiten im Gangbild und bei Bewegungen

Neben dem Verhalten sind es vor allem Veränderungen im Gang, die auf eine HD hindeuten können. Der Körper Ihres Hundes ist schlau – er versucht, die schmerzende Hüfte zu entlasten. Das Ergebnis ist oft ein unrundes oder seltsam anmutendes Gangbild.

Ein klassisches Anzeichen ist der sogenannte „Bunny Hop“ oder Hoppelgang. Dabei bewegt der Hund beim Rennen die Hinterbeine gleichzeitig nach vorne, fast wie ein Kaninchen. So vermeidet er die schmerzhafte Streckung eines einzelnen Hüftgelenks. Genauso kann ein auffällig schwankender oder wackeliger Gang der Hinterhand ein klares Warnsignal sein.

Die folgende Tabelle hilft Ihnen, die wichtigsten ersten Anzeichen von HD schnell zu erkennen und einzuordnen.

Checkliste der Frühwarnzeichen für HD

Diese Tabelle fasst zusammen, worauf Sie achten sollten, um mögliche Probleme frühzeitig zu bemerken.

Symptom Typisches Verhalten des Hundes Häufiges Alter des Auftretens
Bewegungsunlust Vermeidet Spielen, lange Spaziergänge und Springen. 3–8 Monate oder im Alter
Schwierigkeiten beim Aufstehen Braucht mehrere Anläufe, um hochzukommen, besonders nach dem Schlafen. Jedes Alter, oft schon im Junghundalter
Steifer Gang Zeigt „Anlaufschwierigkeiten“, läuft sich aber nach ein paar Schritten ein. Oft bei jungen und älteren Hunden
„Bunny Hop“ Bewegt beide Hinterbeine gleichzeitig beim Rennen oder schnellen Laufen. Vor allem bei jungen Hunden

Behalten Sie diese Punkte im Hinterkopf. Wenn Ihnen etwas davon bekannt vorkommt, ist es immer eine gute Idee, genauer hinzusehen und im Zweifel Ihren Tierarzt zu Rate zu ziehen.

Was Hüftdysplasie wirklich bedeutet

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Hüftdysplasie – oft einfach als HD abgekürzt – klingt erstmal nach einer komplizierten medizinischen Diagnose. Dahinter verbirgt sich aber ein recht anschauliches mechanisches Problem. Stellen Sie sich das Hüftgelenk Ihres Hundes einfach wie ein Kugelgelenk vor: Der Kopf des Oberschenkelknochens, eine Art Ball, sollte perfekt in die Hüftgelenkspfanne, die passende Schale, hineinpassen.

Bei einem gesunden Gelenk gleiten diese beiden Teile sanft und reibungslos aneinander vorbei und ermöglichen Ihrem Hund all die tollen Sprünge und Sprints. Bei einer Hüftdysplasie ist dieses Zusammenspiel gestört. Die Passform stimmt einfach nicht. Entweder ist die Pfanne zu flach oder der Oberschenkelkopf nicht ideal geformt. Das Ergebnis: Der "Ball" sitzt locker in der "Schale".

Genau diese Instabilität ist der Knackpunkt. Bei jeder Bewegung reiben die Knochen falsch aufeinander, was den schützenden Gelenkknorpel abnutzt. Das führt zu Schmerzen und auf lange Sicht unweigerlich zu Arthrose. Deshalb hängen die ersten Anzeichen einer HD beim Hund fast immer mit Bewegungsschwierigkeiten zusammen.

Ein Zusammenspiel aus Genen und Lebensstil

Die Wurzel des Problems liegt meist in den Genen. HD ist stark erblich bedingt, weshalb bestimmte Rassen wie Deutsche Schäferhunde, Labradore, Golden Retriever und Rottweiler leider viel häufiger betroffen sind. Aber keine Sorge: Nicht jeder Hund mit der genetischen Veranlagung muss zwangsläufig eine schwere HD entwickeln.

Wichtig ist vor allem eines zu verstehen: Hüftdysplasie ist keine klassische Alterserscheinung. Es ist eine Entwicklungsstörung, die schon im Welpenalter beginnt, während die Gelenke noch wachsen und geformt werden.

An dieser Stelle kommen äußere Einflüsse ins Spiel, die wie ein Brandbeschleuniger wirken können. Sie entscheiden oft darüber, wie stark die Krankheit am Ende ausbricht.

Folgende Faktoren können eine HD begünstigen oder eine bestehende Veranlagung deutlich verschlimmern:

  • Zu schnelles Wachstum: Eine übermäßige Kalorien- und Nährstoffzufuhr im Welpenalter kann den Körper schneller wachsen lassen, als die Gelenke stabil werden können. Das hohe Gewicht lastet auf den noch weichen Knochen und Knorpeln.
  • Falsche Belastung: Zu frühes, intensives Training, ständiges Treppensteigen oder wilde Sprünge im Junghundalter sind Gift für instabile Gelenke und können bleibende Schäden verursachen.
  • Übergewicht: Jedes einzelne Kilo zu viel drückt unaufhörlich auf die Hüftgelenke und heizt den Verschleiß weiter an.

Es ist also immer eine Kombination aus dem, was vererbt wurde, und dem, was der Hund erlebt. Die Gene können wir nicht ändern, aber auf die Umweltfaktoren haben Sie als Halter einen riesigen Einfluss. Wenn Sie tiefer in das Thema eintauchen möchten, wie Sie die Gelenke Ihres Hundes am besten unterstützen, finden Sie wertvolle Tipps in unserem Ratgeber über allgemeine Gelenkprobleme beim Hund.

Wie Tierärzte den Schweregrad einer Hüftdysplasie bestimmen

Wenn der Tierarzt die Diagnose „Hüftdysplasie“ stellt, ist das für die meisten Hundebesitzer erst einmal ein Schock. Doch diese Diagnose ist nur der erste Schritt. Was wirklich zählt, ist, wie stark die Fehlbildung ausgeprägt ist. Eine leichte HD bedeutet nämlich nicht automatisch ein Leben voller Schmerzen, während eine schwere Form gezielte und oft intensivere Maßnahmen erfordert.

Um hier eine objektive und international vergleichbare Einschätzung zu bekommen, nutzen Tierärzte ein bewährtes System. In Deutschland und vielen anderen Ländern wird die HD nach den Richtlinien der Fédération Cynologique Internationale (FCI) in fünf Grade eingeteilt. Diese reichen von A (HD-frei) über B (Übergangsform) und C (leichte HD) bis hin zu D (mittelgradige HD) und E (schwere HD). Um die medizinischen Details dahinter besser zu verstehen, können Sie mehr über die offizielle HD-Einteilung bei Hunden nachlesen.

Diese Buchstaben sind für den Tierarzt wichtig, aber was bedeuten sie konkret für Ihren Alltag mit Ihrem Hund? Lassen Sie uns das mal übersetzen.

Von Grad C bis E – so erkennen Sie die Anzeichen im Alltag

Die Grade A und B gelten als unauffällig, deshalb konzentrieren wir uns hier auf die Stufen, bei denen wirklich Handlungsbedarf besteht. Hier sehen Sie, wie sich die ersten Anzeichen einer HD beim Hund je nach Schweregrad im täglichen Leben zeigen können.

  • Grad C (Leichte HD): Die Anzeichen sind oft so subtil, dass man sie leicht übersieht. Vielleicht wirkt Ihr Hund nach dem Aufstehen für ein paar Schritte etwas steif oder lahmt nach einem ausgedehnten Toben nur ganz leicht. Ist die Muskulatur gut trainiert, fallen diese Symptome oft kaum auf.

  • Grad D (Mittelgradige HD): Jetzt werden die Probleme deutlicher. Der typische „Bunny Hop“, bei dem der Hund mit beiden Hinterbeinen gleichzeitig abspringt, tritt häufiger auf. Auch das Aufstehen fällt ihm sichtlich schwer. Lahmheit nach Belastung ist hier nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel.

  • Grad E (Schwere HD): Die Lebensqualität ist leider oft stark beeinträchtigt. Der Hund hat dauerhaft Schmerzen, was sich in einem unsicheren, schwankenden Gang zeigt. Sie werden auch feststellen, dass die Muskulatur an den Hinterbeinen deutlich abnimmt. Bewegungen, die ihm früher Freude bereitet haben, meidet er jetzt ganz bewusst.

Eine genaue Beobachtung des Gangbildes ist einer der wichtigsten Schlüssel, um den Zustand Ihres Hundes richtig einschätzen zu können.

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Durch die Analyse des Gangs lassen sich schmerzbedingte Ausweichbewegungen und Schonhaltungen schon früh erkennen.

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen schnellen Überblick darüber, welche typischen Verhaltensweisen bei den verschiedenen HD-Graden im Alltag zu beobachten sind.

Vergleich der Symptome nach HD-Schweregrad

HD-Grad (FCI) Bezeichnung Typische Anzeichen im Alltag
C Leichte HD Gelegentliche Steifheit nach Ruhephasen, leichtes Lahmen nach starker Belastung, oft nur bei genauem Hinsehen erkennbar.
D Mittelgradige HD Deutliche Schwierigkeiten beim Aufstehen, häufiges "Hoppel-Galopp" (Bunny Hop), regelmäßiges Lahmen, Bewegungsunlust.
E Schwere HD Anhaltende Schmerzen, stark schwankender Gang, hörbares Gelenkknacken, deutlicher Muskelabbau an den Hinterbeinen, Vermeidung von Treppen und Sprüngen.

Diese Tabelle dient als Orientierung, aber jeder Hund ist ein Individuum. Der Zustand der Muskulatur spielt eine entscheidende Rolle.

Wichtiger Hinweis: Die Muskulatur ist der beste Freund eines Hüftgelenks. Ein Hund mit kräftigen Muskeln kann eine mittelgradige HD oft so gut kompensieren, dass er weniger Symptome zeigt als ein untrainierter Hund mit nur leichter HD. Genau deshalb ist eine Röntgenaufnahme beim Tierarzt für eine exakte Diagnose absolut unerlässlich.

Wie die HD-Diagnose beim Tierarzt abläuft

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Die Sorge, dass mit der Hüfte Ihres Hundes etwas nicht stimmt, ist verständlicherweise groß. Doch der Gang zum Tierarzt ist der absolut richtige und wichtigste erste Schritt. Dort bekommen Sie Klarheit und einen konkreten Plan an die Hand. Die Diagnose einer Hüftdysplasie folgt dabei einem bewährten, strukturierten Ablauf, damit am Ende keine Fragen offenbleiben.

Alles beginnt mit einer gründlichen orthopädischen Untersuchung. Hier schaut sich der Tierarzt nicht nur isoliert die Hüfte an, sondern den kompletten Bewegungsapparat. Er tastet und bewegt alles sorgfältig durch, um sicherzustellen, dass die Probleme nicht doch vom Knie oder dem Rücken ausgehen.

Ein ganz wichtiger Teil ist dabei die Ganganalyse. Der Tierarzt wird Sie bitten, mit Ihrem Hund ein paar Runden zu drehen, um die Bewegungen genau unter die Lupe zu nehmen. Fällt der typische „Bunny Hop“ auf? Schont der Hund ein bestimmtes Bein? Diese Beobachtungen sind oft die ersten Puzzleteile, die auf eine HD hindeuten.

Spezielle Tests und was die Hände des Tierarztes verraten

Nach dem allgemeinen Check-up geht es ans Eingemachte: die Hüftgelenke selbst. Durch gezieltes Beugen, Strecken und Drehen der Hinterbeine testet der Tierarzt die Beweglichkeit und prüft, ob bestimmte Bewegungen Schmerzen auslösen. Manchmal ist dabei schon ein leises Knirschen oder Knacken zu hören – ein verräterisches Zeichen für eine beginnende Arthrose.

Ein spezieller Griff, der in diesem Zusammenhang oft zur Anwendung kommt, ist der sogenannte Ortolani-Test. Damit kann der Tierarzt ganz direkt fühlen, ob der Oberschenkelkopf locker in der Gelenkpfanne sitzt und sich sogar kurz ausrenken und wieder zurückschnappen lässt.

Ein positiver Ortolani-Test ist quasi der handfeste Beweis für ein instabiles Hüftgelenk. Besonders bei jungen Hunden ist das ein sehr starkes Indiz für eine Hüftdysplasie.

Die Ergebnisse dieser manuellen Tests erhärten den Verdacht meist schon erheblich. Für eine endgültige, wasserdichte Diagnose braucht es aber noch einen Blick ins Innere.

Das Röntgenbild: Der entscheidende Blick ins Gelenk

Um den Zustand von Hüftpfanne und Oberschenkelkopf wirklich beurteilen zu können, führt kein Weg an einer Röntgenaufnahme vorbei. Sie liefert den visuellen Beweis, macht das Ausmaß der Fehlbildung sichtbar und ist die Grundlage für die spätere Einteilung in die offiziellen HD-Grade.

Für wirklich aussagekräftige Bilder muss der Hund für einen kurzen Moment absolut still in einer ganz bestimmten Position liegen. Da das im wachen Zustand praktisch unmöglich und für den Hund purer Stress wäre, wird das Röntgen fast immer unter einer leichten Sedierung oder Kurznarkose gemacht. Das hat zwei entscheidende Vorteile:

  1. Entspannte Muskulatur: Die Muskeln lockern sich komplett. Nur so kann der Tierarzt die Gelenke ohne Gegenspannung beurteilen und die tatsächliche Instabilität feststellen.
  2. Stressfreie Untersuchung: Für Ihren Hund ist die ganze Prozedur völlig schmerz- und stressfrei. Er bekommt davon nichts mit.

Auf den fertigen Röntgenbildern sieht der Tierarzt dann schwarz auf weiß, wie tief der Oberschenkelkopf in der Pfanne sitzt, ob es bereits arthrotische Veränderungen gibt und wie stark die Dysplasie ausgeprägt ist. Diese Bilder sind die entscheidende Basis für jeden weiteren Behandlungsschritt.

Was Sie für Ihren Hund tun können: Behandlungsmöglichkeiten bei Hüftdysplasie

Wenn der Tierarzt die Diagnose „Hüftdysplasie“ stellt, ist das für viele Hundebesitzer erst einmal ein Schock. Aber es ist kein Endurteil, sondern der Startschuss für einen gemeinsamen Weg, Ihrem Hund wieder mehr Lebensqualität zu schenken. Zum Glück stehen uns heute viele verschiedene Wege offen – von sanften, unterstützenden Maßnahmen bis hin zu modernen chirurgischen Lösungen.

Welcher Weg der richtige ist, hängt ganz individuell von Ihrem Hund ab: Wie alt ist er? Wie stark ist die HD ausgeprägt? Und wie fit ist er sonst? Meistens ist es kein Entweder-oder, sondern eine kluge Kombination aus verschiedenen Bausteinen, die den besten Erfolg verspricht.

Der sanfte Weg: Die konservative Therapie

Die konservative Behandlung ist oft der erste Schritt. Hier geht es darum, die Symptome in den Griff zu bekommen, die Schmerzen zu lindern und das Fortschreiten der Arthrose, die fast immer auf eine HD folgt, auszubremsen. Dieser Ansatz ist ideal bei leichter bis mittlerer Hüftdysplasie oder für Hunde, bei denen eine Operation aus gesundheitlichen Gründen nicht infrage kommt.

Stellen Sie es sich wie ein gut funktionierendes Uhrwerk vor, bei dem jedes Rädchen ins andere greift. Ein ganz entscheidendes Rädchen ist dabei das Gewichtsmanagement. Jedes einzelne Kilo zu viel drückt gnadenlos auf die ohnehin schon wackeligen Gelenke. Ein schlanker, fitter Hund hat es so viel leichter – das ist oft die wirksamste und einfachste Hilfe, die Sie ihm bieten können.

Aber da gibt es noch mehr, was Sie tun können:

  • Physiotherapie: Ein gezieltes Training stärkt die Muskeln rund um die Hüfte. Eine kräftige Muskulatur wirkt wie ein natürliches Korsett, das dem Gelenk Halt gibt und die Instabilität ausgleicht.
  • Bewegung mit Köpfchen: Vergessen Sie wilde Ballspiele mit abrupten Stopps. Viel besser sind gleichmäßige, gelenkschonende Bewegungen wie Schwimmen oder entspanntes Laufen neben dem Fahrrad. Ein echter Geheimtipp ist das Training auf einem Unterwasserlaufband – es baut Muskeln auf, ohne die Gelenke zu belasten.
  • Schmerztherapie: In akuten Phasen können entzündungshemmende Schmerzmittel wahre Wunder wirken. Sie nehmen den Schmerz, durchbrechen den Teufelskreis und geben Ihrem Hund ein Stück Lebensfreude zurück.
  • Futterergänzungen: Bestimmte Nährstoffe können die Gelenke von innen unterstützen. Inhaltsstoffe wie Grünlippmuschel, Glucosamin und Chondroitin helfen, den Knorpel geschmeidig zu halten.

Gerade wenn Ihr Hund hinten lahmt, ist das ein klares Alarmsignal für Schmerzen. Um die Ursachen besser zu verstehen und zu wissen, was zu tun ist, werfen Sie einen Blick in unseren ausführlichen Ratgeber zum Thema, wenn der Hund hinten lahmt.

Eines müssen Sie dabei wissen: Konservative Therapie ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Sie ist ein Managementplan, der Ihren Hund ein Leben lang begleitet und Ihre aktive Mithilfe erfordert.

Wenn mehr nötig ist: Chirurgische Eingriffe

Manchmal reicht der sanfte Weg einfach nicht mehr aus, oder die HD ist schon zu weit fortgeschritten. Dann kann eine Operation die Lebensqualität Ihres Hundes entscheidend und dauerhaft verbessern. Welcher Eingriff infrage kommt, ist wieder eine sehr individuelle Entscheidung.

Bei sehr jungen Hunden – wir sprechen hier von Tieren bis etwa 10 Monate –, bei denen der Gelenkknorpel noch intakt ist, gibt es die Möglichkeit einer Dreifachen Beckenosteotomie (DBO). Klingt kompliziert, bedeutet aber: Der Chirurg korrigiert die Stellung der Hüftpfanne, indem er den Beckenknochen an drei Stellen durchtrennt und neu ausrichtet. So bekommt der Oberschenkelkopf wieder einen besseren Halt.

Für ausgewachsene Hunde, bei denen die Arthrose bereits Spuren hinterlassen hat, gilt die Hüftgelenksendoprothese (Hüft-TEP) als Goldstandard. Genau wie beim Menschen wird das kaputte Gelenk durch ein künstliches ersetzt. Das ist eine große Operation, keine Frage, aber sie ist oft unglaublich erfolgreich und kann Ihrem Hund ein aktives und vor allem schmerzfreies Leben zurückgeben.

Häufig gestellte Fragen zur Hüftdysplasie bei Hunden

Wenn es um die Gesundheit unserer Hunde geht, haben wir als Besitzer natürlich tausend Fragen. Das ist auch gut so! Gerade bei einem so vielschichtigen Thema wie der Hüftdysplasie ist es Gold wert, gut informiert zu sein. Wir haben uns die häufigsten Fragen vorgenommen und sie für Sie so beantwortet, als würden wir uns bei einem Kaffee darüber unterhalten.

Sind wirklich nur große Hunderassen von HD betroffen?

Das ist einer der hartnäckigsten Mythen, die sich um die Hüftdysplasie ranken. Klar, es stimmt schon: Große und schwere Rassen wie der Deutsche Schäferhund, Labrador, Golden Retriever oder die Deutsche Dogge haben genetisch gesehen leider oft die schlechteren Karten. Ihr schnelles Wachstum und das hohe Gewicht setzen den Gelenken einfach viel stärker zu.

Die Wahrheit ist aber: Hüftdysplasie kann im Grunde jede Rasse treffen. Man sieht sie auch bei kleineren Hunden, von der Französischen Bulldogge bis hin zum Zwergpudel. Auch bei Mischlingen kann die HD durchschlagen, wenn die Veranlagung irgendwo in der Ahnenreihe schlummerte. Die Größe allein ist also leider kein Freifahrtschein.

Kann ich einer HD durch Fütterung vorbeugen?

Auf diese Frage gibt es ein klares „Jein“. Man muss verstehen: Die genetische Veranlagung, also quasi der Bauplan für die Hüfte, ist angeboren. Daran kann das beste Futter der Welt nichts ändern. Wenn ein Hund das Pech hat, die Gene für HD in sich zu tragen, dann ist das erst einmal so.

Aber – und das ist die wirklich gute Nachricht – Sie haben mit der Fütterung einen riesigen Hebel in der Hand. Sie können massiv beeinflussen, ob und wie stark diese Veranlagung zum Vorschein kommt. Ganz besonders im ersten Lebensjahr legen Sie den Grundstein für gesunde Gelenke.

Eine angepasste, nicht zu energiereiche Ernährung im Welpen- und Junghundealter ist eine der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen. Sie bremst ein zu schnelles Wachstum aus, sodass Knochen, Knorpel und Bänder die nötige Zeit bekommen, um stark und stabil zu werden.

Vermeiden Sie also unbedingt eine Überfütterung und setzen Sie auf ein hochwertiges Welpenfutter, das genau auf die Bedürfnisse und die voraussichtliche Endgröße Ihrer Rasse zugeschnitten ist.

Hat mein Hund bei einer HD immer Schmerzen?

Nein, und genau das macht es oft so verflixt schwer, die ersten Anzeichen einer HD beim Hund zu erkennen. Hunde sind absolute Meister darin, Schmerzen zu verbergen. Das ist ein altes Erbe aus ihrer wilden Vergangenheit, wo es lebensgefährlich war, Schwäche zu zeigen.

Gerade in den Anfangsstadien oder bei einer leichten Hüftdysplasie (Grad C) merkt man vielen Hunden äußerlich kaum etwas an. Das gilt ganz besonders für Hunde mit einer kräftigen, gut trainierten Muskulatur. Ihre Muskeln wirken dann wie ein stützendes Korsett, das die Instabilität im Gelenk lange Zeit erstaunlich gut ausgleicht.

Deshalb ist es so wichtig, dass Sie auf die ganz feinen Signale achten, anstatt auf lautes Jaulen zu warten. Oft sind es die kleinen Verhaltensänderungen, die am meisten verraten:

  • Veränderte Körperhaltung: Verlagert er sein Gewicht beim Stehen unbewusst mehr nach vorne?
  • Kurzes Zögern: Überlegt er eine Sekunde, bevor er ins Auto springt, obwohl er das früher nie getan hat?
  • Morgensteifigkeit: Wirkt er nach dem Aufstehen etwas ungelenk und muss sich erst einmal „einlaufen“?

Diese kleinen Beobachtungen sind oft die ersten, leisen Hilferufe des Körpers. Wenn Ihnen so etwas auffällt, schauen Sie genauer hin. Im Zweifel ist ein Besuch beim Tierarzt immer der richtige Weg, um frühzeitig Gewissheit zu haben und handeln zu können.


Um die Gelenkgesundheit Ihres Hundes proaktiv zu unterstützen, hat Dr. Wuffy eine wissenschaftlich fundierte Gelenkformel entwickelt. Sie kombiniert bewährte Inhaltsstoffe wie Grünlippmuschel und Glucosamin, um die Beweglichkeit zu fördern und die Gelenke zu stärken. Erfahren Sie mehr über unsere natürliche und magenfreundliche Unterstützung.

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