Hundefutter bei empfindlichen Magen – Tipps & Empfehlungen

Bauchgrummeln, Blähungen, vielleicht sogar Durchfall – als Hundebesitzer kennt man diese Sorgen nur zu gut. Die erste Idee ist oft, das Futter zu wechseln. Aber was, wenn die Ursache tiefer liegt als eine simple Magenverstimmung? Das passende Hundefutter bei empfindlichen Magen zu finden, ist eine Kunst für sich und beginnt immer damit, die Signale deines Hundes richtig zu lesen.

Die anzeichen eines empfindlichen magens richtig deuten

Ein sensibler Magen brüllt nicht immer laut um Hilfe. Viel häufiger sind es die kleinen, fast unscheinbaren Anzeichen, die auf ein tieferliegendes Problem hindeuten. Wenn du deinen Hund genau beobachtest, fallen dir vielleicht Muster auf, die weit über eine gelegentliche Verdauungsstörung hinausgehen.

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Achte mal darauf: Schmatzt dein Hund nach dem Fressen auffällig oft? Knabbert er draußen ständig an Gras? Oder hat er an manchen Tagen einfach keine Lust auf seinen Napf? Sogar Symptome wie stumpfes Fell, häufiger Juckreiz oder schuppige Haut können ihre Wurzeln im Verdauungssystem haben. Denn wenn der Darm Nährstoffe nicht richtig aufnehmen kann, leidet der ganze Körper.

Häufige ursachen und auslöser

Ein gereizter Magen ist oft nur die Spitze des Eisbergs. Die wahren Gründe sind vielfältig und nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Ein besseres Verständnis für die möglichen Auslöser ist der erste Schritt zu einer echten Lösung.

Häufig stecken diese Probleme dahinter:

  • Futtermittelunverträglichkeiten: Manche Hunde reagieren empfindlich auf bestimmte Proteine wie Rind oder auf Getreidesorten wie Weizen.
  • Stress und Angst: Ein Umzug, ein neues Familienmitglied oder auch nur das Silvesterfeuerwerk können einem Hund wortwörtlich auf den Magen schlagen.
  • Zu schnelle Futterwechsel: Der Magen-Darm-Trakt ist ein Gewohnheitstier. Er braucht Zeit, um sich auf eine neue Futterzusammensetzung einzustellen.
  • Versteckte Entzündungen: Manchmal schwelen im Darm unbemerkte, chronische Reizungen, die die Verdauung auf Dauer stören. Mehr zu diesem wichtigen Thema liest du in unserem Beitrag über Entzündungen beim Hund.

Damit bist du nicht allein. Eine Umfrage von Happy Dog unter Hundebesitzern und Tierärzten in Deutschland hat gezeigt, dass rund 30 % der Hunde zumindest ab und zu unter Verdauungsproblemen leiden. Futtermittelunverträglichkeiten machen dabei etwa 15 % der Fälle aus, doch auch Stress und andere gesundheitliche Faktoren spielen eine große Rolle. Mehr dazu findest du in den Erkenntnissen zur sensiblen Verdauung.

Ein ernährungstagebuch als werkzeug

Um den wahren Übeltätern auf die Schliche zu kommen, gibt es ein unschlagbares Hilfsmittel: ein einfaches Ernährungstagebuch. Damit deckst du Zusammenhänge auf, die im hektischen Alltag schnell untergehen.

Halte nicht nur fest, was im Napf landet, sondern wirklich alles: Leckerlis, Kauknochen, besondere Ereignisse wie Besuch oder ein Gewitter und natürlich jedes Symptom, das dir auffällt – egal, wie unbedeutend es scheint.

Schon nach ein paar Wochen zeichnet sich oft ein klares Bild ab. Vielleicht treten die Blähungen immer einen Tag nach dem Rinderohr auf? Oder der Durchfall hängt direkt mit den Tagen zusammen, an denen du länger arbeiten musstest? Solche konkreten Beobachtungen sind Gold wert für das Gespräch mit dem Tierarzt. So könnt ihr gemeinsam das Problem an der Wurzel packen, anstatt nur an den Symptomen herumzudoktern.

Auf die richtigen Inhaltsstoffe im Futter achten

Die Zutatenliste auf dem Futtersack kann einen ganz schön erschlagen, oder? Manchmal liest sich das wie eine Fremdsprache. Aber keine Sorge, Sie müssen kein Ernährungsberater für Hunde werden, um für Ihren Vierbeiner mit sensiblem Magen die richtige Wahl zu treffen. Im Grunde geht es darum, ein paar Basics zu verstehen: Welche Zutaten tun dem Bauch gut und welche sorgen eher für Ärger.

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Das A und O ist eine hohe Verdaulichkeit. Das bedeutet ganz einfach, dass der Körper die Nährstoffe aus dem Futter leicht aufnehmen kann, ohne dass der Verdauungstrakt Überstunden schieben muss. Genau das reduziert Blähungen, Grummeln im Bauch und Durchfall ganz erheblich.

Leicht verdauliche Proteinquellen bevorzugen

Proteine sind für unsere Hunde überlebenswichtig, klar. Aber Protein ist nicht gleich Protein. Gerade bei einem empfindlichen Magen sind magere, leicht verdauliche Fleischsorten die beste Wahl. Sie liefern die nötigen Aminosäuren, ohne das System zu belasten.

Halten Sie auf der Zutatenliste am besten nach diesen Proteinen Ausschau:

  • Huhn oder Pute: Mageres Geflügel ist der absolute Klassiker in der Schonkost. Die meisten Hunde kommen damit super zurecht.
  • Fisch: Sorten wie Lachs oder Seelachs sind nicht nur leicht verdaulich, sondern punkten auch mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Die können super dabei helfen, Entzündungen im Darm zu lindern.
  • Lamm: Gilt ebenfalls als sehr gut verträglich und ist eine prima Alternative, falls Ihr Hund beispielsweise auf Geflügel empfindlich reagiert.

Schwer verdauliche oder sehr fettige Fleischsorten, wie zum Beispiel Rindfleisch mit viel Bindegewebe, können dagegen schnell Probleme machen.

Der Trend zu magenfreundlichem Futter ist in Deutschland übrigens riesig. Die meisten Empfehlungen zielen darauf ab, schwer verdauliche Zutaten zu meiden. Gekochte Mahlzeiten werden immer beliebter, weil der Kochprozess die Proteine schon mal „vorverdaut“ und dem Magen dadurch bis zu 30 % der Arbeit abnehmen kann.

Bekömmliche Kohlenhydrate und Fasern

Kohlenhydrate geben Energie, aber auch hier ist die Quelle entscheidend. Viele klassische Getreidesorten wie Weizen oder Mais enthalten Gluten und andere schwer verdauliche Stoffe. Das kann bei sensiblen Hunden den Darm ordentlich reizen.

Suchen Sie stattdessen gezielt nach gut verträglichen Alternativen. Diese liefern nicht nur Energie, sondern auch wichtige Ballaststoffe, die eine gesunde Darmflora fördern und für einen gut geformten Haufen sorgen.

Bessere Alternativen zu klassischem Getreide sind zum Beispiel:

  • Süßkartoffeln: Vollgepackt mit Vitaminen und Ballaststoffen und dabei super magenschonend.
  • Reis: Gekochter Reis ist ein altbewährtes Hausmittel bei Durchfall und eine fantastische Kohlenhydratquelle.
  • Kürbis: Enthält lösliche Fasern, die ein echtes Wundermittel sind – sie helfen sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung.

Zusätzlich können entzündungshemmende Zutaten wie Kurkuma oder Leinsamenöl die Darmgesundheit weiter unterstützen. Eine gezielte entzündungshemmende Ernährung für Ihren Hund kann langfristig zu einer viel stabileren Verdauung führen.

Vergleich von Zutaten für empfindliche Hundemägen

Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, habe ich eine kleine Übersicht erstellt. Hier sehen Sie auf einen Blick, welche Zutaten in der Regel gut ankommen und welche Sie bei einem sensiblen Hund vielleicht eher meiden sollten.

Eine Gegenüberstellung von gut verträglichen und potenziell problematischen Inhaltsstoffen in Hundefutter.

Inhaltsstoff-Kategorie Gut verträgliche Optionen Häufig problematische Optionen
Proteine Huhn, Pute, Lamm, Fisch (Lachs, Seelachs), Ente Fettiges Rind, Schwein, Reste mit hohem Bindegewebsanteil
Kohlenhydrate Süßkartoffeln, Reis, Kartoffeln, Kürbis Weizen, Mais, Soja, oft als "Getreidenebenerzeugnisse" deklariert
Fette Hühnerfett, Lachsöl, Leinsamenöl Tierische Fette unspezifischer Herkunft, hohe Mengen an gesättigten Fetten
Zusatzstoffe Präbiotika (FOS, MOS), natürliche Antioxidantien (Rosmarin) Künstliche Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe, Zucker

Letztendlich geht es darum, eine kurze, verständliche Zutatenliste zu finden. Wenn Sie die meisten Bestandteile erkennen und sie in die „gut verträglich“-Spalte einordnen können, ist das fast immer ein Zeichen für ein hochwertiges Futter, das den Bauch Ihres Hundes schont.

Die Futterumstellung sanft und erfolgreich meistern

Sie haben das perfekte Hundefutter für den empfindlichen Magen Ihres Vierbeiners gefunden? Herzlichen Glückwunsch, der erste Schritt ist getan! Jetzt kommt aber der Teil, der oft unterschätzt wird: die eigentliche Umstellung. Viele werfen das alte Futter einfach weg und füllen den Napf mit dem neuen. Das ist leider einer der häufigsten Fehler und oft der Grund für akute Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall.

Stellen Sie sich vor, der Magen-Darm-Trakt Ihres Hundes ist ein eingespieltes Team. Jeder Mikroorganismus kennt seine Aufgabe und ist auf die Zusammensetzung des bisherigen Futters spezialisiert. Ein plötzlicher Wechsel ist wie ein Schock für dieses System und bringt die empfindliche Darmflora komplett durcheinander. Geduld ist hier also nicht nur eine Tugend, sondern der Schlüssel zum Erfolg. Eine langsame, schrittweise Anpassung gibt dem Verdauungssystem die Zeit, die es braucht, um sich auf die neuen Nährstoffe einzustellen.

Der bewährte 7-Tage-Plan für den Futterwechsel

Ein fester Plan hilft ungemein, den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten. Das Grundprinzip ist simpel: Sie erhöhen jeden Tag den Anteil des neuen Futters, während Sie die Menge des alten Futters langsam reduzieren. Behalten Sie dabei Ihren Hund genau im Auge – sein Stuhlgang und sein allgemeines Verhalten sind die besten Indikatoren dafür, ob alles gut läuft.

Für die meisten Hunde hat sich diese Aufteilung bewährt:

  • Tag 1 und 2: Fangen Sie klein an. Mischen Sie nur 25 % des neuen Futters unter die gewohnten 75 % des alten.
  • Tag 3 und 4: Läuft alles glatt? Prima! Dann erhöhen Sie den Anteil des neuen Futters auf 50 %. Der Napf ist jetzt also halb und halb gefüllt.
  • Tag 5 und 6: Jetzt ist es fast geschafft. Die Mahlzeit sollte nun aus 75 % neuem und nur noch 25 % altem Futter bestehen.
  • Tag 7: Der große Tag! Ab heute gibt es ausschließlich das neue, magenschonende Hundefutter.

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Dieses Bild fasst die wichtigsten Säulen für ein gut verträgliches Futter noch einmal zusammen. Es sind genau diese Faktoren – hochverdauliche Proteine, Präbiotika zur Unterstützung der Darmflora und der Verzicht auf unnötige Zusätze –, die gerade während der Futterumstellung den entscheidenden Unterschied machen.

Was tun, wenn es doch zu Problemen kommt?

Natürlich läuft nicht immer alles nach Lehrbuch. Jeder Hund ist anders, und manche sind eben besonders sensibel oder einfach nur wählerisch. Ein etwas weicherer Stuhl in den ersten Tagen ist meistens kein Grund zur Sorge. Das System muss sich erst anpassen. In so einem Fall hat es sich bewährt, einfach einen Schritt im Plan zurückzugehen. Füttern Sie die Mischung vom Vortag noch ein oder zwei weitere Tage, bevor Sie den nächsten Versuch wagen.

Mein Praxis-Tipp: Manche Hunde sind echte Feinschmecker und rümpfen bei der neuen Mischung die Nase. Ein kleiner Trick hilft oft Wunder: Wärmen Sie das Futter ganz leicht an, das verstärkt die Aromen. Alternativ können Sie einen Löffel ungewürzten Hüttenkäse oder etwas Kürbispüree untermischen. Das erhöht die Akzeptanz enorm.

Sollte Ihr Hund jedoch mit stärkeren Symptomen wie richtigem Durchfall oder Erbrechen reagieren, ziehen Sie die Notbremse. Brechen Sie die Umstellung sofort ab und kehren Sie komplett zum alten Futter zurück. Geben Sie dem Magen-Darm-Trakt ein paar Tage Ruhe, um sich wieder zu beruhigen. Danach können Sie einen neuen Versuch starten, diesmal aber noch langsamer – vielleicht über 10 bis 14 Tage. Halten die Probleme an, ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich, um sicherzugehen, dass nicht etwas anderes dahintersteckt.

Langfristige strategien für eine stabile verdauung

Ein hochwertiges Hundefutter bei empfindlichem Magen ist das A und O. Keine Frage. Aber um die Verdauung Ihres Hundes wirklich dauerhaft in den Griff zu bekommen und Rückfälle zu vermeiden, müssen wir ein bisschen weiter denken. Eine durchdachte Fütterungsroutine und gezielte Helferlein aus der Natur können den entscheidenden Unterschied machen – den Unterschied zwischen kurzfristiger Besserung und langfristigem Wohlbefinden.

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Stellen Sie sich den Magen-Darm-Trakt Ihres Hundes mal wie einen kleinen, empfindlichen Motor vor. Eine riesige Portion Futter auf einmal zu verdauen, ist für ihn eine absolute Schwerstarbeit – so, als würden Sie bei einem Kaltstart direkt Vollgas geben. Das Ergebnis sind oft Sodbrennen, Blähungen und eine unvollständige Nährstoffaufnahme.

Kleinere mahlzeiten entlasten den magen

Eine der einfachsten, aber wirkungsvollsten Strategien ist es, die Tagesration auf mehrere kleine Mahlzeiten aufzuteilen. Statt ein oder zwei großer Fütterungen sind für die meisten erwachsenen Hunde mit sensibler Verdauung zwei bis drei kleinere Portionen über den Tag verteilt ideal.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Weniger Stress für den Magen: Der Magen muss nicht plötzlich eine riesige Menge verarbeiten, was die Produktion von Magensäure besser reguliert.
  • Stabiler Blutzucker: Die Energie wird viel gleichmäßiger freigesetzt. Das hilft ungemein gegen Heißhungerattacken und ständiges Betteln.
  • Bessere Nährstoffaufnahme: Der Darm hat einfach mehr Zeit und Kapazität, die Nährstoffe aus kleineren Portionen effizient aufzuspalten und zu verwerten.

Aus der Praxis: Statt morgens und abends je 150 Gramm zu füttern, versuchen Sie es mal mit morgens, mittags und abends je 100 Gramm. Schon dieser simple Wechsel in der Routine kann nach wenigen Wochen zu einer spürbaren Beruhigung im Bauch Ihres Hundes führen.

Gezielte unterstützung für die darmflora

Eine gesunde Darmflora ist das Herzstück einer stabilen Verdauung. Hier leben Billionen nützlicher Bakterien, die helfen, die Nahrung zu zerlegen, Krankheitserreger in Schach zu halten und das Immunsystem zu stärken. Bei Hunden mit einem sensiblen Magen ist dieses feine Gleichgewicht aber oft aus dem Takt geraten.

Hier können Sie gezielt ansetzen und unterstützen:

  • Präbiotika: Das ist sozusagen das "Lieblingsfutter" für die guten Darmbakterien. Achten Sie auf Zutaten wie Fructo-Oligosaccharide (FOS) oder Mannan-Oligosaccharide (MOS), die in vielen hochwertigen Futtersorten bereits enthalten sind.
  • Probiotika: Das sind lebende Mikroorganismen, die die Darmflora direkt mit guten Bakterien "aufforsten". Man kann sie als Pulver oder in speziellen Joghurts zugeben – die Gabe sollte aber immer mit dem Tierarzt besprochen werden.

Denken Sie daran: Eine starke Darmflora ist die erste Verteidigungslinie Ihres Hundes. Stärken Sie sie, stärken Sie nicht nur die Verdauung, sondern das gesamte Immunsystem.

Darüber hinaus können Nährstoffe, die Entzündungen hemmen, einen enormen Beitrag leisten. Besonders wertvoll sind hier Omega-3-Fettsäuren. Es ist erwiesen, dass sie dabei helfen können, Reizungen in der Darmschleimhaut zu lindern. In unserem weiterführenden Artikel erfahren Sie mehr über die positiven Effekte von Omega-3-Fettsäuren für Hunde und wie Sie sie am besten einsetzen.

Am Ende ist es genau diese Kombination – eine angepasste Fütterungsroutine und die gezielte Zufuhr solcher Helfer –, die die besten Voraussetzungen für ein dauerhaft glückliches Hundeleben ohne Bauchgrummeln schafft.

Wenn eine Eliminationsdiät unumgänglich wird

Sie haben schon mehrere Futtersorten für sensible Mägen durchprobiert, aber die Verdauungsprobleme Ihres Hundes wollen einfach nicht verschwinden? Wenn Durchfall, quälender Juckreiz oder ständiges Unwohlsein zum Alltag gehören, steckt oft eine unentdeckte Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit dahinter. In solchen Fällen ist eine Eliminationsdiät meist der einzige Weg, um endlich Klarheit zu bekommen.

Stellen Sie sich das Ganze wie einen Reset für den Körper Ihres Hundes vor. Das Ziel ist, das überreizte System zur Ruhe kommen zu lassen. Dafür füttern Sie über einen bestimmten Zeitraum nur Zutaten, die Ihr Hund garantiert noch nie zuvor im Napf hatte. So können mögliche allergische Reaktionen abklingen und der Darm hat Zeit, sich zu erholen.

Wie eine Ausschlussdiät im Kern funktioniert

Das Prinzip ist eigentlich ganz simpel, verlangt aber eiserne Disziplin von Ihnen als Halter. Sie wählen eine einzige, für Ihren Hund komplett neue Proteinquelle und eine ebenso neue Kohlenhydratquelle. Ganz wichtig: Starten Sie so ein Vorhaben niemals auf eigene Faust, sondern immer nur in enger Absprache mit Ihrem Tierarzt.

Die Wahl der Zutaten ist der Dreh- und Angelpunkt:

  • Die neue Proteinquelle: Standen bisher Huhn, Rind oder Lamm auf dem Speiseplan? Dann könnten exotischere Fleischsorten wie Pferd, Känguru oder sogar Insektenprotein eine gute Wahl sein.
  • Die neue Kohlenhydratquelle: Gab es meist Reis oder Kartoffeln? Dann wären Süßkartoffeln, Tapioka oder Hirse mögliche Alternativen, um den Körper auszutricksen.

Diese strenge Diät muss für mindestens acht bis zwölf Wochen konsequent durchgehalten werden. Und konsequent heißt hier wirklich: keine Leckerlis, keine Kauknochen, keine Reste vom Tisch. Absolut nichts außer dem speziellen Diätfutter. Nur so ist sichergestellt, dass Sie am Ende ein verlässliches Ergebnis haben.

Was Sie während der Diät erwartet

Das Wichtigste zuerst: Bringen Sie Geduld mit. Futtermittelunverträglichkeiten sind in Deutschland keine Seltenheit; sie machen etwa 16,6 % der Fälle in der tierärztlichen Ernährungsberatung aus. Studien zeigen, dass es bei den meisten Hunden zwei bis vier Wochen dauert, bis sich erste Besserungen zeigen. Seien Sie auch nicht entmutigt, wenn es nicht sofort klappt: Rund 83 % der Hunde mit Verdacht auf eine Futtermittelallergie brauchen mehrere Anläufe, bis die passende Diät gefunden ist. Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, findet hier interessante Erkenntnisse zur Diagnose von Futtermittelunverträglichkeiten.

Hat sich der Zustand Ihres Hundes nach dieser Zeit spürbar verbessert, beginnt der entscheidende Teil: die Provokation. Unter tierärztlicher Anleitung füttern Sie langsam und einzeln die alten Zutaten wieder an. Kommt es zu einer Reaktion – Juckreiz, Durchfall, Unruhe –, haben Sie den Übeltäter entlarvt.

Eine Eliminationsdiät ist kein Spaziergang, aber sie gilt als Goldstandard, um Futtermittelallergien sicher aufzudecken. Die Begleitung durch einen Tierarzt ist dabei unerlässlich, um Mangelerscheinungen vorzubeugen und die Ergebnisse am Ende richtig zu interpretieren.

Dieser Prozess gibt Ihnen endlich die Sicherheit, die Sie brauchen. Sie wissen, welche Zutaten Ihr Hund verträgt und welche Sie in Zukunft konsequent meiden müssen. Mit diesem Wissen können Sie dann ein dauerhaft passendes Futter für seinen empfindlichen Magen finden und ihm so wieder ein unbeschwertes Leben ermöglichen.

Häufig gestellte fragen zur fütterung sensibler hunde

Im Alltag mit einem Hund, der einen empfindlichen Magen hat, tauchen immer wieder die gleichen Fragen und Unsicherheiten auf. Das ist auch kein Wunder, schließlich ist jeder Vierbeiner anders. Um Ihnen etwas mehr Sicherheit an die Hand zu geben, habe ich hier die Antworten auf die häufigsten Fragen gesammelt, die mir in der Praxis immer wieder begegnen.

Diese praxiserprobten Tipps sollen Ihnen helfen, typische Stolpersteine zu vermeiden und die Bedürfnisse Ihres Hundes noch besser zu verstehen.

Wie schnell merke ich, ob die futterumstellung wirkt?

Eine erste, leichte Besserung bei Blähungen oder weichem Kot sehen viele Hundebesitzer schon nach 7 bis 14 Tagen, nachdem die Umstellung komplett abgeschlossen ist. Aber Vorsicht: Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass damit schon alles überstanden ist. Der Magen-Darm-Trakt Ihres Hundes braucht deutlich länger, um sich vollständig zu regenerieren und eine stabile, gesunde Darmflora aufzubauen.

Rechnen Sie damit, dass es vier bis acht Wochen dauern kann, bis sich die Verdauung wirklich stabilisiert hat. Geduld ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Vermeiden Sie den Fehler, bei kleinen Rückschlägen sofort wieder das Futter zu wechseln – das würde den Darm nur noch mehr durcheinanderbringen.

Gönnen Sie dem Körper Ihres Hundes die Zeit, sich in Ruhe an die neue, hoffentlich gut verträgliche Nahrung zu gewöhnen.

Ist getreidefrei automatisch besser für meinen hund?

Nein, absolut nicht. Der Stempel „getreidefrei“ ist kein Allheilmittel und schon gar kein Garant für gute Verträglichkeit. Viele Hunde vertragen gut aufgeschlossene, hochwertige Getreidesorten wie Reis oder Hafer sogar hervorragend.

Oft liegt das Problem ganz woanders: bei billigen Füllstoffen wie Weizen oder Unmengen an Mais, die für sensible Verdauungssysteme einfach schwer zu knacken sind. Der Fokus sollte daher immer auf der Qualität und der leichten Verdaulichkeit aller Zutaten liegen, nicht auf einem pauschalen Verzicht.

Denken Sie immer daran:

  • Unverträglichkeiten sind individuell: Ihr Hund kann genauso gut auf eine gängige Proteinquelle wie Rind oder Huhn reagieren und nicht auf Getreide.
  • Die Qualität macht den Unterschied: Guter Reis in einer Rezeptur ist oft bekömmlicher als ein schlecht deklariertes, getreidefreies Futter mit vielen undurchsichtigen Zutaten.
  • Weniger ist mehr: Eine kurze, klare Zutatenliste mit nur einer tierischen Proteinquelle ist für sensible Hunde meist die sicherste Wahl.

Kann ich auf dauer huhn mit reis füttern?

Gekochtes Huhn mit Reis ist eine bewährte und oft empfohlene Schonkost, um einen akut rebellierenden Magen-Darm-Trakt kurzfristig zu beruhigen. Es ist leicht verdaulich und wird von den meisten Hunden gern gefressen.

Als dauerhafte Lösung ist diese Diät jedoch völlig ungeeignet und sogar gefährlich. Ihr fehlen lebenswichtige Nährstoffe – Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und essenzielle Fettsäuren. Über Wochen oder Monate würde diese einseitige Fütterung unweigerlich zu ernsthaften Mangelerscheinungen führen.

Wenn Sie für Ihren Hund selbst kochen möchten, dann bitte nur nach einem Plan, der von einem Fachtierarzt für Tierernährung erstellt wurde. Nur so stellen Sie sicher, dass Ihr Hund wirklich alles bekommt, was er für ein langes und gesundes Leben braucht.


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